Karsten on the Business of Software et al.

Sehr geehrte Frau Hausen,

nachdem die in Sicherungverwahrung genommenen Redaktionsmitglieder wieder auf freien Fuß gesetzt waren, konnte unser Logistic-and-Facility-Management diese in einer Kreativumgebung im Berliner Stadtteil Schöneberg unterbringen.

Inspiriert vom Wachsen intelligenter Nasskulturen und an Jackson Pollock gemahnender Toilet-Art gingen unsere Mitarbeiter dort dem Tagesgeschäft nach. Die klimatischen Verhältnisse vor Ort verursachten dabei unerfreulicherweise eine Schnupfenpandemie.

Deshalb begab sich die Redaktion in einen ganztägigen Selbsterfahrungs-Crashkurs "Extremniesen - Fluch und Nutzen (Fortgeschrittene IV)".

Dort trafen sie auch unseren immer noch amtierenden Editor-in-Chief, der erst jetzt das Tagesgedicht übergab, auf ein Taschentuch geschneuzt und in Kunstharz gegossen.

Die dadurch verusachte Verzögerung bitten Sie zu entschuldigen, indem Sie uns die Verspätungspauschale (nur 0,1 EUR pro angefangener Minute) berechnen lassen.


Hier Ihr Gedicht:

"

Winternacht

1
Vor Kälte ist die Luft erstarrt,
Es kracht der Schnee von meinen Tritten,
Es dampft mein Hauch, es klirrt mein Bart;
Nur fort, nur immer fortgeschritten!

Wie feierlich die Gegend schweigt!
Der Mond bescheint die alten Fichten,
Die, sehnsuchtsvoll zum Tod geneigt,
Den Zweig zurück zur Erde richten.

Frost! friere mir ins Herz hinein,
Tief in das heißbewegte, wilde!
Daß einmal Ruh mag drinnen sein,
Wie hier im nächtlichen Gefilde!
 
2
Dort heult im tiefen Waldesraum
Ein Wolf; - wie's Kind aufweckt die Mutter,
Schreit er die Nacht aus ihrem Traum
Und heischt von ihr sein blutig Futter.

Nun brausen über Schnee und Eis
Die Winde fort mit tollem Jagen,
Als wollten sie sich rennen heiß:
Wach auf, o Herz, zu wildem Klagen!

Laß deine Toten auferstehn
Und deiner Qualen dunkle Horden!
Und laß sie mit den Stürmen gehn,
Dem rauhen Spielgesind aus Norden!


"

Mit freundlichen Grüßen

Customer Service


"A poem on clay might bring you some 'nay'."